H., C. und B. aus L. sehen aus wie drei Physiker in Hawaiihemden, die deinen Partykeller
okkupiert haben. Ihr erstes Album klingt, als hätten sie es auch dort aufgenommen. Unter
Laborbedingungen natürlich.
Wer einmal in den Genuss gekommen ist, die Math Rock Experimental Band live zu sehen,
der weiß, dass diese Party am besten mit drei Röhrenfernsehern und einem Tumult an
computergenerierten Avataren steigt. Seit diesem Herbst liegt die erste Veröffentlichung in
Albumlänge vor: neun kantenreiche Klangexkursionen zum begeisterten Hören, Stören und
Verwirren.
In einem Durchgang kaum zu begreifen, bleibt dieses Debüt als gut gefülltes
Kuriositätenkabinett im Ohr, das vor allem von reichlich Präzision und einem feinperligen
Sound zusammengehalten wird. Aufgeregt ja, krawallig nein.
Mit einem gewissen Wahnwitz und unverblümter Liebe zum Detail haben die Leipziger
allerhand kompositorische Spitzfindigkeiten und eine gute Hand voll popkultureller Referenzen auf knappe 40 Minuten zusammen gedampft. Wo unverschämte Surfrock Anleihen selbst die stabilste Gitarrenwand brechen, bringt eine Prise 90er-Rock-Nostalgie die nötige Wärme in das glasklare Math Rock Gerüst. Ein Sound, der ohne Weiteres den Spagat zwischen Akademie und AJZ schafft, und in dem sich Jazzer und Hardcore Kids gleichermaßen zuhause fühlen dürfen. (Stefan Ibrahim)
H., C. and B. from L. appear like three scientists wearing Aloha shirts occupying your basement party room. Their first album sounds as if it was recorded right there. Under laboratory conditions, of course.
If you‘ve already enjoyed a live gig of the Math Rock Experimental Band, you’ll know that
there’s no party without three tube TVs and a tumult of computer-generated avatars. This fall
the band has launched their first album: nine angular sound excursions enthralling, disturbing
and unsettling its listeners.
Difficult to grasp in one pass, this debut discloses a catchy and astounding cabinet of
curiosities wrapped by the band's ample precision as well as its delicate and pearly sound.
Excited indeed, riotous no.
With certain lunacy and blunt attention to detail Leipzig’s H. C. BEHRENDTSEN have melt
clever compositional sophistry and a palmfull of pop-cultural references into a record of roughly 40min duration. Where outrageous surf rock allusions are breaking even the sturdiest wall of
guitar, a touch of 90s rock nostalgia breathes a certain warmth into the crystal-clear math rock structure. A sound which offhandedly bridges academic and DIY-spheres making jazzists and hardcore kids feel at home equally. (Stefan Ibrahim)